2. Mai: »Die wachsende Metropole hat Hunger und Durst«

2. Mai: »Die wachsende Metropole hat Hunger und Durst«

Fr 2. Mai 2014, 16–20 Uhr
Berliner Markthallen und ihre Geschichten

Die wachsende Metropole hat Hunger und Durst: Was heute gilt, war auch vor 130 Jahren so, als die Industrialisierung Berlin um ein Vielfaches wachsen ließ und zwischen 1848 und 1900 die Einwohnerzahl von 500.000 auf zwei Millionen stieg. Berlin erhielt eine moderne Kanalisation, Mietskasernen und Brauereien entstanden, die Eckkneipe wurde zum Wohnzimmer mit Molle und Korn. Weil es immer wieder Versorgungsengpässe gab und die hygienischen Bedingungen auf den Wochenmärkten katastrophal waren, ließen die Stadtväter in ganz Berlin Markthallen errichten. Dort kauften vor allem ärmere Menschen ein. – Was bedeuteten diese Hallen für das Leben der ArbeiterInnen und für die Arbeiterbewegung?

Im Nachklang zum „Tag der Arbeit“ und bei frisch angestochenem Maibock wollen wir uns am Beispiel der Markthalle Neun der bewegten Geschichte der Berliner Markthallen nähern. Und von dort einen Blick wagen auf die gegenwärtige und zukünftige Rolle der Markthallen im wieder wachsenden Berlin. Über die Brau- und Versorgungsgeschichte rings um die Markthalle Neun und das Engelbecken informiert ein Rundgang im Kiez.

Veranstaltungsort:
Markthalle Neun, Eisenbahnstraße 42/43, 10997 Berlin-Kreuzberg
In Kooperation mit Markthalle Neun und Slow Food Berlin

Anmeldung erbeten: hier [W89]

Programm

16 Uhr:
„Spree und Sumpf und Sauer Bier – Hauptstadt und Durst” – Ein Rundgang durch Berlins Brau- und Versorgungsgeschichte rings um die Markthalle Neun und das Engelbecken. Es führt Peter Eichhorn, Stadtführer, Berlin- und Bierautor, Treffpunkt: Markthalleneingang Pücklerstraße

17 Uhr:
Maibock-Anstich beim Heidenpeter mit Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen

18 Uhr:
Die bewegte Geschichte und neue Perspektiven der Berliner Markthallen am Beispiel der Markthalle Neun.
Vortrag und Diskussion mit Reinhard Wenzel (Politologe), Angela Martin (Historikerin) und Nikolaus Driessen (Betreiber der Markthalle Neun)

Ende: ca. 20 Uhr

Unser Kinotip: Canım Kreuzberg

Unser Kinotip: Canım Kreuzberg

Dokumentarfilm 2012 | Zwei Liebeserklärungen an Kreuzberg von Aslı Özarslan & Canan Turan

|| Kıymet Özdemir kam einst aus politischen Gründen nach Kreuzberg als Mutter, Arbeiterin und Aktivistin. Aber heute lebt sie doch wieder in ihrem Dorf an der schönen thrakischen Mittelmeerküste. Kreuzberg hat sich verändert, weil Kıymet Özdemir da war. Nicht nur lebt ihre Enkelin hier und dreht Filme, auch der 1. Mai, in Kreuzberg noch immer ein Großereignis, ist anders. Sie demonstrierte damals, von den 1970ern bis in die 90er Jahre, für die Rechte der türkischen Gastarbeiter_innen, für diskriminierungsfreie Bildung und gegen Rassismus in Deutschland. Heute sieht der Kampf um Gleichberechtigung anders aus. Im Ballhaus Naunynstraße versammeln sich wütende und engagierte Theaterleute, die die deutsche Theaterlandschaft mit ihren innovativen Inszenierungen aufwirbeln. Hier spielen sie keine Gemüsehändler, bloß weil ihre Eltern Türkisch gesprochen haben. Sie haben keine Scheu vor einer direkten Sprache.

Premiere am 23.5. um 20.00 und um 21.45 Uhr in Anwesenheit der Filmemacher_innen,

danach täglich im Moviemento – Uhrzeiten unter www.moviemento.de