Di 24. November 2015, 19–21 Uhr
Ersatz für die im Juni abgesagte Veranstaltung
Diskriminierung aufgrund der (zugeschriebenen) ethnischen Herkunft und Diskriminierung aufgrund der (vermuteten) sozialen Herkunft liegen häufig nah beieinander. Ein drastisches Beispiel dafür ist die Rede über vermeintliche Armutszuwanderung. Hier werden Menschen einerseits fremd gemacht, andererseits auf ihre ökonomische Verwertbarkeit reduziert.
Diese enge Beziehung ist kein neues Phänomen: In den deutschen Kolonien wurden Afrikaner_innen und Asiat_innen entsprechend ihrer Nützlichkeit für Kolonialwirtschaft und koloniale Idee bewertet und behandelt. In Kaiserreich, Weimarer Republik und Nationalsozialismus[A2] wurden Menschen als „arbeitsscheu“ oder „asozial“ diffamiert, verfolgt und interniert. In allen Fällen wurde mit Ideen von Minderwertigkeit und Schädlichkeit argumentiert, Afrikaner_innen wie Arme als zivilisierungsbedürftig dargestellt.
War und ist das wirklich alles das gleiche? Warum ähneln sich Rassismus und soziale Ausgrenzung/Klassismus? Worin unterscheiden sie sich? Schwierige Fragen, die wir versuchen wir zu klären.
Mit: Minu Haschemi Yekani (Historikerin mit Schwerpunkt Kolonialgeschichte, FU Berlin) und Claudia von Gelieu (Politologin, „Galerie Olga Benario. Forum gegen Neofaschismus, Sexismus, Rassismus und Imperialismus“, „Frauentouren“)
Moderation: Manuela Bauche (Historikerin) und Anh Ngo (Dipl.-Pädagogin, ADNB)
In Kooperation mit dem Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg (ADNB)
Um Anmeldung wird gebeten unter anmeldung[at]august-bebel-institut.de