Wie hältst du es mit der Gewerkschaft? Gisela Notz im Gespräch mit Oskar Negt

Wie hältst du es mit der Gewerkschaft? Gisela Notz im Gespräch mit Oskar Negt

Do 29. August 2013, 17–19 Uhr

Wie hältst Du es mit der Gewerkschaft? 
Gisela Notz im Gespräch mit Oskar Negt ||

Für August Bebel waren Gewerkschaften nicht nur Mittel im Arbeitskampf, sondern auf dem Weg zu einer breiten gesellschaftlichen Verbesserung. Ein Jahrhundert später fordert auch Oskar Negt, dass Gewerkschaften ihr politisches Mandat erweitern sollten. Sie müssten auch außerhalb von Betrieben tätig werden und an der Gestaltung von Freizeit, Kultur und Gesellschaft insgesamt mitwirken. Was das konkret bedeutet, erläutert Negt im Gespräch.
Mit: Oskar Negt, Sozialphilosoph („Arbeit und menschliche Würde“) und Gisela Notz, Historikerin („,Freiwilligendienste‘“ für alle. Von der ehrenamtlichen Tätigkeit zur Prekarisierung der „freiwilligen“ Arbeit“)

Anmeldung erbeten [V86]

Rosa Luxemburg: Film und Gespräch mit Jan Stöß und Klaus Lederer

Rosa Luxemburg: Film und Gespräch mit Jan Stöß und Klaus Lederer

Rosa21. August 2013, 18–21 Uhr
Nicht nur Karl und Rosa – auch August Bebel und Rosa Luxemburg waren politische Weggefährt/innen. Gemeinsam stritten sie über die Bedeutung von Massenstreiks und Parlamentarismus. Ein Grund, im „Bebel-August“ einen genaueren Blick auch auf Rosa zu werfen – und auf ihr Erbe: Heute berufen sich unterschiedliche linke Strömungen auf sie. Wer tut es wie und warum? Nach dem Film „Rosa Luxemburg“ kommen die Berliner Landesvorsitzenden von SPD und DIE LINKE darüber ins Gespräch.

Film: „Rosa Luxemburg“ (D/CZ, 123 min, Margarethe von Trotta)
Im Gespräch: Jan Stöß, Landesvorsitzender SPD Berlin, und Klaus Lederer, Landesvorsitzender DIE LINKE Berlin; Moderation: Ingo Siebert, Geschäftsführer August Bebel Institut
Veranstaltungsort: Moviemento Kino, Kottbusser Damm 22, 
U-Bhf Hermannplatz oder Schönleinstraße 
Eintritt 5 €, Reservierung Tel. (030) 692 47 85 oder hier

Stadtführung: „Abends war ich bei Bebel“ – Rosa Luxemburg in Berlin

Stadtführung: „Abends war ich bei Bebel“ – Rosa Luxemburg in Berlin

So 25. August 2013, 11-14 Uhr ||

Sie soll zu Bebel gesagt haben: „Aujust, ick liebe Dir!“ Er schimpfte mit ihr, weil sie sich nicht für die „Sache der Weiber“ engagierte. Der Parteivorsitzende förderte sie und versuchte, sie politisch zu lenken. An Wirkungsstätten, Wohn- und Gedenkorten spüren wir der Biografie dieser wichtigen politischen Mitstreiterin Bebels nach. Was verband die beiden? Worüber stritten sie? Und was sagen uns ihre Ideen heute?

Leitung: Claudia von Gélieu, Politologin (Frauentouren)
Beitrag 5 €, BVG-Tageskarte erforderlich

Anmeldung unter anmeldung@august-bebel-institut.de oder Tel. 4692-121

Sozialdemokratie und Post-Kolonialismus

Sozialdemokratie und Post-Kolonialismus

2Kolonialismus KopieDo 15. August 2013, 18–20 Uhr

Gespräch über ein ambivalentes Erbe
„Kolonialismus widerspricht der Idee zivilisatorischer Politik“. „Nein, Kolonialismus an sich ist kein Verbrechen, muss nur anders betrieben werden.“ – Zeitgenössische sozialdemokratische Positionen zur deutschen Kolonialpolitik variierten stark. Wie geht die Sozialdemokratie heute mit diesem ambivalenten Erbe um? Wie verhält sie sich zu den Folgen von Kolonialpolitik? Wie zu Forderungen dekolonialer Aktivist/innen nach radikaler Aufarbeitung und Entschädigung?

Mit: Joshua Kwesi Aikins, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V. und dekolonialer Aktivist; Armin Straube, Historiker; Dr. Christian Hanke, Bezirksbürgermeister Berlin-Mitte und Unterstützer des postkolonialen Lern- und Erinnerungsortes im “Afrikanischen Viertel”; Moderation: Gisela Notz, Historikerin
Anmeldung erbeten [V83]
Veranstaltungsort: August Bebel Institut | Galerie | Müllerstr. 163 | S/U Wedding (Ringbahn, U6, Bus 120)

Gedenken an August Bebel zum 100. Todestag

Gedenken an August Bebel zum 100. Todestag

»Mehr Bebel wagen!« Dienstag, 13. August 2013, 18–20 Uhr, Bebelplatz, Berlin-Mitte

Berlin – Anlässlich des 100. Todestages von August Bebel lädt das August Bebel Institut gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung am 13. August zur einer Gedenkfeier auf dem Bebelplatz ein. Geboten werden Ansprachen, Lesung und Musik. Franz Müntefering, Mitglied des Deutschen Bundestages und ehem. SPD-Vorsitzender und der Landesvorsitzende der Berliner SPD Jan Stöß werden an den Begründer der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung erinnern.  Außerdem werden der Geschäftsführer der Friedrich-Ebert-Stiftung Roland Schmidt, sowie Ingrid Stahmer, Vorstandsvorsitzende des August Bebel Instituts und ehem.  Senatorin für Schule, Jugend und Sport, an der Veranstaltung teilnehmen. Im kulturellen Programmteil wird der Schauspieler Mehmet Yilmaz Auszüge aus den Briefen Bebels an seine Frau sowie aus Bebels Autobiografie »Aus meinem Leben« lesen. Dabei werden Bebels Erfahrungen im Gefängnis während der Sozialistengesetze 1878 bis 1890 im Mittelpunkt stehen.
Eingerahmt werden Reden und Lesung durch Interpretationen internationaler Arbeiterlieder aus der Zeit Bebels, präsentiert von der Schauspielerin Sesede Terziyan und dem Musiker Daniel Kahn.

Mehmet Yılmaz studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Saarbrücken und spielte in den letzten Jahren u.a. am Ballhaus Naunynstraße in den Erfolgstücken »Lö Bal Almanya« und »Jenseits – Bist du schwul oder bist du Türke?«. Ab Herbst 2013 wird er am Maxim-Gorki-Theater zu sehen sein.

Sesede Terziyan studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Auftritte am Deutschen Theater Berlin, Maxim-Gorki-Theater und Ballhauses Naunynstraße. Die Koproduktion des Ballhaus Naunynstraße und der Ruhrtrienale »VERRÜCKTES BLUT«, in der sie die Hauptrolle spielt, wurde als Stück des Jahres 2011 ausgezeichnet. Auch Terziyan wird ab Herbst im Maxim-Gorki-Theater zu sehen sein.

Daniel Kahn, Sänger, spielt Klezmer, Punk und Folk. Er singt auf Englisch, Deutsch und Jiddisch, manchmal auch auf Russisch, zum Teil bringt er in einem Lied mehrere Sprachen zusammen.

»Mehr Bebel wagen« – Mit Ausstellung & Gespräch startet der »Bebel-August«

»Mehr Bebel wagen« – Mit Ausstellung & Gespräch startet der »Bebel-August«

03Utopie_FB015284 KopieAm kommenden Freitag, den 9. August 2013, 18 bis 20 Uhr eröffnet die Ausstellung »Mein August Bebel« mit einer Lesung und einem Podiumsgespräch. Die Ausstellung informiert in Bildern, Texten und Dokumenten über Schwerpunkte in August Bebels politischer Arbeit, etwa über seine Bewertung von Bildung, Internationalismus und gesellschaftlichen Utopien. Ein Highlight bildet die Original-Taschenuhr Bebels.

Im Podiumsgespräch wird Bebels Schaffen aus historischer Perspektive, aber auch aus dem Blickwinkel aktueller sozialer Bewegungen und der Frauenbewegung beleuchtet. Zu Gast sind: Karin Hausen, ehemalige Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte und Gründerin des Zentrums für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der TU Berlin, der Bebel-Biograf Jürgen Schmidt sowie der Historiker und Aktivist Ralf Hoffrogge (»Sozialismus und Arbeiterbewegung in Deutschland«). Durch den Abend führt die Historikerin und Frauenforscherin Gisela Notz.

Bis heute wegweisend ist, dass Bebel den Kampf für gerechte Arbeit, für die Gleichstellung von Mann und Frau, für Frieden und gegen Kolonialismus miteinander verknüpfte. Wir möchten diskutieren, was Bebel uns aus der Perspektive heutiger feministischer, gewerkschaftlicher und globalisierungskritischer Politik zu sagen hat. Tatsächlich profilierte sich Bebel nicht nur als »Arbeiterkaiser«: Obwohl Mann, gab er durch sein 1879 erschienenes Buch »Die Frau und der Sozialismus«« entscheidende Anstöße für die deutsche Frauenbewegung. Das Buch wurde bis zu Bebels Tod über 200.000 Mal verkauft und war in sozialdemokratischen Büchereien mit Abstand das am häufigsten ausgeliehene Buch. Im Reichstag hielt Bebel zudem mehrmals Reden gegen die deutsche Kolonialpolitik.

 Freitag, 9. August, 18-20 Uhr, Galerie des August Bebel Instituts, Müllerstr. 163, 13353 Berlin-Wedding

DER BEBEL-AUGUST zum 100. Todestag August Bebels

DER BEBEL-AUGUST zum 100. Todestag August Bebels

Ausstellung | Diskussion | Aktion
Fr. 9. August – Sa 31. August 2013

 

Vor 100 Jahren starb August Bebel. Als „Arbeiterkaiser“ genoss er zu Lebzeiten idolhafte Verehrung: als Begründer der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung, als begnadeter Redner und Kämpfer für bessere Arbeitsbedingungen und die Gleichstellung der Frau, als Antimilitarist und Kritiker der deutschen Kolonialpolitik. Noch heute taugt Bebel für viele politisch Aktive als Identifikationsfigur. Mit einer Ausstellung, Diskussionen und Stadtführungen würdigt das August Bebel Institut seinen Namensgeber.

 

Was bleibt von jenen Ideen, die Bebel vorgezeichnet hat? Wo müssen wir Bebel widersprechen? Wo ihn weiterdenken? Diesen Fragen geht das August Bebel Institut im „Bebel-August“ nach. Den Rahmen dafür liefert eine Ausstellung zum politischen Wirken Bebels und zu dessen aktueller Relevanz. Begleitet wird die Ausstellung von Diskussionen, die sich Themen widmen, die für Bebel zentral waren und aktuelle Positionen dazu in den Blick nehmen. So kommen zur Ausstellungseröffnung am 9.8. Bebel-Biografen miteinander ins Gespräch; am 13.8. ehren wir den 100. Todestag August Bebels mit einem Open Air-Wort- und Musikprogramm. Am 15.8. geht es um das Verhältnis der Sozialdemokratie zum Kolonialismus, und am 25.8. fragt Oskar Negt: „Wie hältst Du es mit den Gewerkschaften“?.  Ein Filmabend und eine Stadtführung thematisieren das politische Verhältnis Bebels zu seiner Weggefährtin Rosa Luxemburg.

 

Gewerkschaften in der Weimarer Republik

Gewerkschaften in der Weimarer Republik

Fr 31. Mai 2013, 16–20 Uhr
Eine Bustour zu historischen Gewerkschaftshäusern
Während der Weimarer Republik verlegten viele Hauptvorstände der Freien Gewerkschaften ihren Sitz nach Berlin. Mitgliederstarke Verbände errichteten in der Regierungshauptstadt Neubauten, in deren Stil sich sowohl das Selbstbild als auch das Selbstbewusstsein der modernen Arbeiter/innen-Bewegung widerspiegelte. Architekten der Avantgarde wie Max Taut und Erich Mendelsohn hinterließen ihre Spuren im Stadtbild. Wir kommen vorbei an Häusern, die teilweise noch heute von Gewerkschaften genutzt werden, und nehmen die Gelegenheit wahr, einen Blick „hinter die Kulissen“ zu werfen.
Leitung: Marion Goers, Politikwissenschaftlerin
Beitrag 8 €, Anmeldung bis 22. Mai [U85]

Vorwärts und nicht vergessen… Ein Abend mit Liedern aus der Arbeiterbewegung

Vorwärts und nicht vergessen… Ein Abend mit Liedern aus der Arbeiterbewegung

Do 13. Dezember 2012, 19–21 Uhr
Vorwärts und nicht vergessen… Ein Abend mit Liedern aus der Arbeiterbewegung

Zum Abschluss unseres Programms und als Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr 2013 „150 Jahre Sozialdemokratie“ laden wir herzlich zu einem Abend mit Liedern aus der Arbeiterbewegung ein. Die Lieder und das gemeinsame Singen hatten und haben nach wie vor eine wichtige Funktion für Solidarität über hitzige Debatten hinweg und ermöglichen einen Rückblick auf die 150-jährige Geschichte. Wir haben einige aktive Sänger/innen eingeladen und wollen zum Mitsingen animieren.

Mit einer Einleitung von Klaus-Jürgen Scherer, Kulturforum der Sozialdemokratie, Gitarre und Gesang von Michael Karnetzki, Historiker und Stadtrat, den vorwärts-Liederfreunden sowie musikalischer Begleitung durch weitere Sängerinnen und Sänger

Anmeldung erbeten bis 10. Dezember [T86]

Memory Streets – Lernen und Erinnern im „Afrikanischen Viertel“

Memory Streets – Lernen und Erinnern im „Afrikanischen Viertel“

Eine Ausstellung von Schüler/innen der Ernst-Schering-Schule und des Oberstufenzentrums für Kommunikations-, Informations- und Medientechnik
Mo 5. November – Mo 3. Dezember 2012
Öffnungszeiten Mo–Fr 14–18 Uhr

In Kooperation mit Afrikanisches Viertel e.V., Berlin Postkolonial e.V., Gangway e.V. und Haus der Jugend / Stiftung SPI

Gefördert von der Stiftung „Erinnerung Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Stiftung Nord-Süd-Brücken

Eine Bank, die zum Verweilen einlädt und Informationen zur Geschichte des Viertels preisgibt, Kaugummiautomaten, die Fragen stellen, eine Infosäule auf Rädern – diese Dinge könnten bald im „Afrikanischen Viertel“ in Berlin-Wedding stehen. Schüler/innen der Ernst-Schering-Schule und des Oberstufenzentrums für Kommunikations-, Informations- und Medientechnik haben die Installationen in Projekttagen entwickelt. Sie informieren über die koloniale Geschichte des Viertels – eines Viertels, dessen Straßen ab den 1890er Jahren nach Kolonialgebieten und deutschen Kolonialisten benannt wurden.

Anlass für das Projekt: 2011 beschloss der Bezirk Mitte, das „Afrikanische Viertel“ zu einem „Lern- und Erinnerungsort“ zu gestalten. Die Installationen der Schüler/innen sind konkrete Vorschläge für einen solchen Ort. Was jetzt indoors zu sehen ist, haben die Schüler/innen für Standorte in der Lüderitzstraße, am Eingang zur „Dauerkolonie Togo“ und für viele andere Plätze im „Afrikanischen Viertel“ geplant.

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Begleitprogramm

Fr 2. November, 17–19 Uhr
Ausstellungseröffnung
Grußworte von: Dr. Christian Hanke (Schirmherr und Bezirksbürgermeister Berlin-Mitte), Marianne Ballé Moudoumbou (Afrika-Rat e.V.), Ulla Kux (Stiftung „Erinnerung Verantwortung und Zukunft“)
Mit: Schüler/innen der 8. Klasse der Ernst-Schering-Schule und der 11. Klasse des OSZ KIM, den Teamer/innen Josephine Apraku, Dörte Fischer, Sebastian Fleary und Sharon Dodua Otoo, Bettina Kubanek (Ausstellungsgestaltung), Christian Kopp (Berlin Postkolonial e.V.), Ursula Trüper (Afrikanisches Viertel e.V.), Manuela Bauche (Projektleitung, ABI)

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Rahmenprogramm | Inputs & Diskussionen
An vier Abenden erläutern die Schüler/innen der Ernst-Schering-Schule und des Oberstufenzentrums für Kommunikations-, Informations- und Medientechnik ihre Vorschläge für Gedenkobjekte für das „Afrikanische Viertel“. Jeweils im Anschluss werden in kurzen Inputs bereits existierende Orte und Projekte zum historischen Lernen und Gedenken sowie Erfahrungen mit kolonialem Erbe im Stadtraum vorgestellt. Inwieweit können diese Objektideen und Erfahrungen Vorbild für das „Afrikanische Viertel“ sein? Wie wünschen wir uns Lernen und Erinnern im „Afrikanischen Viertel“? Wir laden alle, insbesondere Bewohner/innen des „Afrikanischen Viertels“, dazu ein, Ideen, Gedanken und Kritik beizutragen.

An vier Abenden präsentieren die Schüler/innen der Ernst-Schering-Schule und des Oberstufenzentrums für Kommunikations-, Informations- und Medientechnik ihre Gedenkobjekte für das „Afrikanische Viertel“. Im Anschluss werden in kurzen Inputs bereits existierende Orte und Projekte zum historischen Lernen und Gedenken sowie Erfahrungen mit kolonialem Erbe im Stadtraum vorgestellt. Inwieweit können diese Objektideen und Erfahrungen Vorbild für das „Afrikanische Viertel“ sein? Wie wünschen wir uns Lernen und Erinnern im „Afrikanischen Viertel“? Wir laden alle, insbesondere Bewohner/innen des „Afrikanischen Viertels“, dazu ein, Ideen, Gedanken und Kritik beizutragen.

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Do 8. November, 17–20 Uhr
 > Erinnern im Bayerischen und im ‚Afrikanischen Viertel
• Schüler/innen präsentieren die von ihnen hergestellten Gedenkobjekte: Jacqueline Kurapkat über ihre „Memory Stones“ | Serhat Akin, Sennem Kilic und Marie Sukale über ihre „Poster für Litfasssäulen“
• Seit 1993 existiert im „Bayerischen Viertel“ in Berlin-Schöneberg die Denkmal-Installation „Orte des Erinnerns“. Die schlicht und verständlich gestalteten 80 Schilder, die an Laternenmasten angebracht sind, erinnern an die Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung des Viertels. Kann das Denkmal Vorbild für das „Afrikanische Viertel“ sein?
Petra Zwaka, Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Leiterin des Fachbereichs Kunst, Kultur, Museen, berichtet von der Einrichtung des Denkmals und diskutiert mit.
Moderation: Manuela Bauche, August Bebel Institut & Projekt „Kolonialismus im Kasten?“

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Do 15. November 17–20 Uhr
 > Wie soll meine Straße heißen? Straßenumbenennungen in München und Berlin
• Schüler/innen präsentieren die von ihnen hergestellten Gedenkobjekte: Nesrina Moussa, Jumana Sakr und Sandra Suljic über ihren „Schlau-Gummi-Automat“ | Chantal Hermann, Mervanur Keskin und Jasmin Habeib über ihren Kurzfilm „Wir klären Euch auf“
• 2006 wurde in München die nach dem deutschen Kolonialgeneral Lothar von Trotha benannte Straße umbenannt. Seitdem gedenkt der neue Name „Hererostraße“ derjenigen, die der deutschen Kolonialmacht Widerstand leisteten und ihr zum Opfer fielen. Ein Vorbild für Berlin?
Siegfried Benker, langjähriger Fraktionsvorsitzender der Grünen / rosa liste im Münchner Stadtrat, war maßgeblich an der Debatte um das sogenannte Kolonialviertel in München beteiligt und erzählt von der mehrjährigen, schwierigen Auseinandersetzung.
Joshua Kwesi Aikins, Aktivist in der Berliner dekolonialen „Straßeninitiative“, erörtert ausgehend von Berliner Erfahrungen mit Straßenumbenennungen, auf welche Weise und durch wen alternative Namensgeber/innen bestimmt werden sollten.

Moderation: Christian Kopp, Berlin Postkolonial e.V.

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Do 22. November, 17–20 Uhr > Verdeckte Geschichten sichtbar machen. (Achtung! Änderung)

• Schüler/innen präsentieren die von ihnen hergestellten Gedenkobjekte: Marina Albrecht, Erdem Bedel und Eric Ehlert rappen „Independent Again“ | Sedanur Atik, Mona Makkawi und Aya Saad über ihre „Musikalische Info-Bank“ | Deniz Großmann und Sebastian Pätzold über Ihre Internetseite „Mach Dich schlau!“

• Dass die Geschichte von Menschen afrikanischer, arabischer und türkischer Herkunft in Berlin weit länger zurückreicht als 1945, ist vielen nicht bewusst. Immer mehr Projekte setzen sich zum Ziel, diese Geschichten zu recherchieren und öffentlich zu machen. Welche Geschichten erzählen diese Projekte? Wer ist an ihnen beteiligt? Und inwiefern können solche Arbeiten Grundlage für das Gedenken im Stadtraum sein? Ein Gespräch über Schwerhörigkeiten der Erinnerung.

Sharon Dodua Otoo, Vorstandsmitglied der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V., spricht über „Homestory Deutschland“, eine Ausstellung, die 27 Biografien Schwarzer Männer und Frauen aus drei Jahrhunderten erzählt. Von Anton Wilhelm Amo, der im 18. Jahrhundert an den Universitäten Halle und Wittenberg lehrte, bis zu Ekpenyong Ani, die das antirassistische Profil des Berliner Frauenverlags Orlanda stärkte.

Aischa Ahmed, Geschichts- und Kulturwissenschaftlerin, berichtet von dem Jugendtheaterprojekt „Vergessene Biografien“, in dem Berliner Jugendliche die Verfolgungsgeschichten türkischer Jüd/innen, Schwarzer und arabischer Menschen szenisch aufbereiten.

Franziska Ehricht, Mitarbeiterin bei Miphgasch/Begegnung e.V., stellt den Dokumentenkoffer „GeschichteN teilen“ vor, der Fotos, Zeitzeug/innenberichte und historische Dokumente über bisher kaum beachtete Erfahrungen nationalsozialistischer Verfolgung für die pädagogische Arbeit zur Verfügung stellt.

Moderation: Manuela Bauche, August Bebel Institut und Projekt „Kolonialismus im Kasten?“

(Leider musste Michaela Melián kurzfristig ihre Teilnahme an der Veranstaltung absagen. Die Veranstaltung, die ursprünglich unter dem Titel „Hören und Erinnern in der Stadt“ geplant war, findet deshalb in oben genannter, veränderter Form statt.)

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Do 29. November, 17–20 Uhr
 > Wie Lernen und Erinnern im „Afrikanischen Viertel“?
• Schüler/innen präsentieren die von ihnen hergestellten Gedenkobjekte: Jonas Ebersbach und Max-Georg Schulzke über „Keep Rollin‘ – Ausstellung auf Rollen“ | Alkan Aydin und Justin Nancke über „Denktafel“
• NGOs werden in den kommenden Monaten ein Rahmenkonzept für den zukünftigen „Lern- und Erinnerungsort Afrikanisches Viertel“ entwickeln. Eine zentrale Position des Konzepts wird die Umbennung jener drei Straßen sein, mit deren Namen bis heute die Begründer der deutschen Kolonien in Afrika geehrt werden. Diese Straßen sollen – im Sinne eines Perspektivwechsels – u.a. nach Afrikaner/innen benannt werden, die ermordet wurden, weil sie der Kolonialherrschaft Widerstand leisteten.

Jospehine Apraku, Afrikanistin und Mitglied von Afrikanisches Viertel e.V., der Politikwissenschaftler Joshua Kwesi Aikins, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V., und der Historiker Christian Kopp von Berlin Postkolonial e.V. sind an dem Entwurf beteiligt und stellen erste Ideen vor.

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Mo 3. Dezember, 17–19 Uhr > Finissage


Mit Fotoshow zu den Schulprojekttagen, Hip-Hop und Preisverleihung