Am 12. November 1918 erklärte der Rat der Volksbeauftragten – im Zuge der revolutionären Ereignisse nach dem Ersten Weltkrieg seit zwei Tagen die höchste Regierungsgewalt: »Alle Wahlen zu öffentlichen Körperschaften sind fortan nach dem gleichen, geheimen, direkten, allgemeinen Wahlrecht (…) für alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen zu vollziehen«. Mit der Formulierung »alle männlichen und weiblichen Personen« war eine Forderung der Frauenbewegung erfüllt, für die diese, wenn auch von unterschiedlichen Standpunkten aus und mit unterschiedlichen Zielsetzungen, jahrelang mit viel Ausdauer, Mut und Fantasie gekämpft hatte. Es war ein langer Geschlechter- und Klassenkampf bis zu seiner Durchsetzung. Und dennoch sind wir in Deutschland über 100 Jahre später noch immer weit davon entfernt, dass »alle Personen« wählen dürfen.
»Nicht ohne uns 14 Prozent«, eine selbstorganisierte Initiative von Menschen ohne deutsche Staatsbürger*innenschaft, kämpft seit Jahren für ein Wahlrecht für wirklich »alle«. In der Veranstaltung wollen wir den historischen Blick mit aktuellen Kämpfen in Beziehung setzen.
→ Anmeldung erbeten
→ Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Geschichtssalon
im Beginenhof Berlin-Kreuzberg statt.