Mo 5. November 2018, 19–21 Uhr
Als im Jahr 2015 immer mehr Menschen über die Balkanroute nach Europa kamen, war das Thema in den Medien omnipräsent. Während viele Europäer*innen die Geflüchteten willkommen hießen, wurden in und um Europa Zäune und Mauern gebaut, mit Diktatoren verhandelt und Gesetze geändert, um möglichst viele Menschen daran zu hindern, die Außengrenzen zu überqueren. Eine humane Antwort ist das nicht.
Diese Politik der Abschottung kostet Leben. Beim Versuch über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, sterben tausende Menschen. Allein 2018 wurden schon über 1500 Leichen entdeckt. Die Dunkelziffer liegt weitaus höher. Mehrere NGOs haben es sich deswegen zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Menschen aus der Seenot zu retten und werden damit immer mehr zum Spielball großer Politik. Sie sehen sich Vorwürfen ausgesetzt, werden von der libyschen Küstenwache bedroht, teilweise wird gegen sie aufgrund von illustren Anschuldigungen ermittelt.
In der Ausstellung schildert Erik Marquardt die Situation der Seenotretter*innen auf hoher See sowie der Geflüchteten auf den Fluchtrouten nach Europa. Er berichtet vom Mittelmeer, der Balkanroute und aus Afghanistan. Wo kommen die Menschen her? Warum setzen sie sich in seeuntüchtige Boote? Auf diese und weitere Fragen gibt die Ausstellung Antworten.
Erik Marquardt ist Fotograf und Mitglied im Parteirat von Bündnis 90/Die Grünen. Er war vielfach auf den Fluchtrouten nach Europa unterwegs, hat diese fotografisch begleitet und mehrere Seenotrettungsmissionen unterstützt.
Ausstellung: Mo 5. November bis Do 29. November 2018
Öffnungszeiten: Mo–Do 14–18 Uhr, Fr 16–20 Uhr
Anmeldung erbeten [L50] unter anmeldung[at]august-bebel-institut.de