Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945
Eine Ausstellung des antifaschistischen pressearchivs und bildungszentrums (apabiz) e.V. und des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand in Berlin e.V.
Seit der Selbstenttarnung des NSU im Jahr 2011 und den rassistischen Mobilisierungen scheint die extreme Rechte in der Bundesrepublik präsent wie nie zuvor. Tatsächlich ist sie jedoch kein neues Phänomen – auch nicht in Berlin.
Die Wanderausstellung erzählt exemplarisch von zehn Ereignissen in Berlin in den zurückliegenden sieben Jahrzehnten, die unterschiedlichen Aktionsfeldern der extremen Rechten zuzuordnen sind – sowie von dem gesellschaftlichen Widerstand dagegen.
Das apabiz ist das größte öffentlich zugängliche Facharchiv zur extremen Rechten nach 1945 im deutschsprachigen Raum.
Das Aktive Museum versteht sich als offene Arbeitsplattform und Werkstatt für alle, die sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit, ihren gesellschaftlichen Voraussetzungen und ihren Nachwirkungen bis in die Gegenwart beschäftigen wollen.
Ausstellung: 19. Juni bis 16. Juli 2019
Öffnungszeiten: Di–Do, 14–18 Uhr, und auf Anfrage
Begleitveranstaltungen:
Di 18. Juni, 19–21 Uhr | Vernissage
Mit: Gideon Botsch (Politikwissenschaftler) Kaspar Nürnberg (Aktives Museum) u.a.
Mi 26. Juni, 19–21 Uhr | Vortrag mit Diskussion
Nazis im antifaschistischen Staat – Rechtsextremismus in der DDR
Antifaschismus war ein zentraler Wert im System der DDR. Hier wurde der Sozialismus aufgebaut während hinter dem »antifaschistischen Schutzwall« die alten Nazis weiter für Unterdrückung und Ausbeutung der Arbeiterklasse sorgten. Doch auch in der DDR gab es Nazis. Spätestens nach dem Überfall auf ein Konzert in der Ost-Berliner Zionskirche 1987 war das offensichtlich. Wie organisierten und äußerten sich Nazis in der DDR? Wie ging der Staat mit ihnen um und was wurde aus ihnen nach 1990?
Mit: Christin Jänicke (Sozialwissenschaftlerin, Autorin) und Thomas Thiele (Geschäftsführer des Stadtjugendrings Königs Wusterhausen)
Ort: Müllerstr. 163 (Erika-Heß-Saal)
Sa 13. Juli, 15–19 Uhr | Vortrag und Finissage
Finissage und Vortrag: Dem Naziterror widerstehen – Migrant*innen wehren sich
Nazis bedrohen alle Menschen, die aus ihrer Sicht nicht in ein bestimmtes Bild passen. Die größte Gruppe der bedrohten Menschen sind Migrantinnen. Wir fragen nach Art und Ausmaß des Nazi-Terrors und Aktivitäten migrantischen Widerstands dagegen. Am Beispiel antifaschistischer Organisierung von Migrantinnen werden wir in der Veranstaltung dem antifaschischen und antirassistischen Widerstand aus einer historischen Perspektive nachgehen.
Mit: Cagri Kahvezi (Migrationsforscher) und Corry Guttstadt (Historikerin, Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V.)
Ort: Müllerstr. 163 (Erika-Heß-Saal)
Im Anschluss wird es Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung in der Gallerie im EG geben (Finissage)
Anmeldung zu den Veranstaltungen unter anmeldung[at]august-bebel-institut.de