Am kommenden Freitag, den 9. August 2013, 18 bis 20 Uhr eröffnet die Ausstellung »Mein August Bebel« mit einer Lesung und einem Podiumsgespräch. Die Ausstellung informiert in Bildern, Texten und Dokumenten über Schwerpunkte in August Bebels politischer Arbeit, etwa über seine Bewertung von Bildung, Internationalismus und gesellschaftlichen Utopien. Ein Highlight bildet die Original-Taschenuhr Bebels.
Im Podiumsgespräch wird Bebels Schaffen aus historischer Perspektive, aber auch aus dem Blickwinkel aktueller sozialer Bewegungen und der Frauenbewegung beleuchtet. Zu Gast sind: Karin Hausen, ehemalige Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte und Gründerin des Zentrums für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der TU Berlin, der Bebel-Biograf Jürgen Schmidt sowie der Historiker und Aktivist Ralf Hoffrogge (»Sozialismus und Arbeiterbewegung in Deutschland«). Durch den Abend führt die Historikerin und Frauenforscherin Gisela Notz.
Bis heute wegweisend ist, dass Bebel den Kampf für gerechte Arbeit, für die Gleichstellung von Mann und Frau, für Frieden und gegen Kolonialismus miteinander verknüpfte. Wir möchten diskutieren, was Bebel uns aus der Perspektive heutiger feministischer, gewerkschaftlicher und globalisierungskritischer Politik zu sagen hat. Tatsächlich profilierte sich Bebel nicht nur als »Arbeiterkaiser«: Obwohl Mann, gab er durch sein 1879 erschienenes Buch »Die Frau und der Sozialismus«« entscheidende Anstöße für die deutsche Frauenbewegung. Das Buch wurde bis zu Bebels Tod über 200.000 Mal verkauft und war in sozialdemokratischen Büchereien mit Abstand das am häufigsten ausgeliehene Buch. Im Reichstag hielt Bebel zudem mehrmals Reden gegen die deutsche Kolonialpolitik.