Brunhilde Wehinger und Walter Frey lesen aus ihrem jüngst erschienenen Buch »Mut Hoffnung Widerstand«. Darin porträtieren sie neun Frauen aus dem Stadtteil Wedding, die sich während der Weimarer Republik und der NS-Diktatur in SPD, KPD und links-sozialistischen Gruppen engagierten: Elly Kaiser, Dora Lösche, Erna Wiechert, Hilde Rubinstein, Ruth Schwalbach, Ella Trebe, Fanny Hüllenhagen, Helene Leroi und Maria Hodann. Sie verbrachten teils wenige Jahre, teils (fast) ihr ganzes Leben im Berliner Stadtteil Wedding. Trotz aller Differenzen und Feindseligkeit zwischen ihren Parteien verband sie als Grundüberzeugung der Glaube an Solidarität und gesellschaftlichen Fortschritt. Während der Weimarer Republik und der NS-Diktatur erlebten sie die Höhen und Tiefen dieser politisch dramatischen Zeit und erlitten die Brutalität der politischen Verfolgung, verbunden mit der Sorge um Angehörige, der Angst, entdeckt zu werden und vor Denunziation. Sie machten Erfahrungen von Flucht, Exil, Ausbürgerung und Haft in Gefängnissen, NS-Zuchthäusern und -Konzentrationslagern. Auf beeindruckende Weise waren sie dennoch gegen das Nazi-Regime aktiv, entschieden sich für ein freies und selbstbestimmtes Leben, hatten den Mut, Widerstand zu leisten und gaben die Hoffnung auf eine gerechtere Gesellschaft nicht auf.