August Bebel wurde am 22. Februar 1840 als Sohn des Unteroffiziers Johann Gottlob Bebel und dessen Frau Wilhelmine Johanna Bebel (geb. Simon) in Deutz bei Köln geboren. Er lernte das Drechslerhandwerk und trat 1861 in den liberalen Leipziger Arbeiterbildungsverein ein. Seit 1866 dessen Vorsitzender, führte er den Verein in die von Karl Marx beeinflusste Internationale Arbeiterassoziation.
1866 gründete Bebel gemeinsam mit Wilhelm Liebknecht die Sächsische Volkspartei, als deren Vertreter er 1867 in den Reichstag des Norddeutschen Bundes gewählt wurde. 1869 war Bebel maßgeblich an der Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SDAP beteiligt.
In der Zeit des Sozialistengesetzes 1878–1890 wurde August Bebel zum unumstrittenen Führer der SPD und war viele Jahre Mitglied des Reichstages. Er starb am 13. August 1913 in Passog in der Schweiz und wurde auf dem Zentralfriedhof von Zürich neben seiner Frau beigesetzt.
August Bebel hatte seit 1890 mehrere Wohnorte in Berlin-Schöneberg: Großgörschenstraße 22a (Ecke Steinmetzstraße; nach Umnummerierung und bis heute Nr. 40), anschließend Habsburgerstraße 5, gefolgt von der Eisenacher Straße 69 (Ecke Belziger Straße), schließlich bis zu seinem Tode Hauptstraße 84 (heute 97) am Innsbrucker Platz. Dort befindet sich über dem Eingang eine Gedenktafel: »Hier wohnte von 1903–1913 AUGUST BEBEL, Mitglied des Reichstages, Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.« Die Tafelinschrift irrt jedoch, der Umzug muss 1904 erfolgt sein.