Ausstellungen

this was will never end
Foto: Valeriia Zubatenko
Datum
Veranstaltungsort August Bebel Institut
Müllerstr. 163, 13353 Berlin
Veranstalter August Bebel Institut

this was will never end

eine feministische Annäherung an Krieg und Trauma

Ausstellung

[Ausstellung VERLÄNGERT | exhibition EXTENDED]

[English version below]

»Meine größte Angst ist, was passiert, wenn dieser Krieg niemals endet«, sagte eine ukrainische Person. Wie ist es zu verstehen, dass ein Krieg zu Ende geht und ein neuer vor dem Hintergrund stummer, generationenübergreifender Traumata beginnt? Warum kommt es immer wieder zu einem neuen Krieg, nachdem behauptet wurde, dass dies »nie wieder« geschehe? Durch die Arbeit mit kulturellen, politischen und religiösen Metanarrativen und lokalen Geschichten hinterfragt die Künstlerin die visuelle Darstellung von Krieg und Gewalt und versucht, die Strukturen hinter der Bewältigung von Schuld und der Rechtfertigung von Gewalt aufzuzeigen. Dabei stellt sie Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart her und entlarvt koloniale, patriarchale und kapitalistische Dimensionen.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die »unbequeme Präsenz« einer traumatisierten Person. Die Ausstellung bietet einen interaktiven Rahmen zur Reflexion kriegsbedingter Erfahrungen, die zutiefst davon geprägt sind, im weitesten Sinne dazwischen zu stecken. Die Endlosschleife der Fragen von Fremden wie »Woher kommst du?« und »Bist du mit deiner Familie hier?« wird von gefühlvollen, dokumentarischen Klängen der Kriegserfahrung unterbrochen, was uns dazu bringt, neu zu überdenken, was eigentlich als Kriegserfahrung zu werten ist. Neben nicht-linearer Poesie und abstrakten formalen Fragen können wir bestimmte Themen wie die Ohnmacht gegenüber der westlichen Bürokratie, den Einfluss des russischen Imperialismus im Stadtraum oder die Schuld der Überlebenden erkennen.

Valeriia Zubatenko (* 1995) ist eine politische Multimedia-Künstlerin, Kuratorin, Essayistin, Pädagogin und feministische Aktivistin. Sie wurde in der postsowjetischen Industriestadt Saporischschja im Osten der Ukraine geboren. Derzeit lebt sie in Brüssel, Belgien, wo sie aufgrund des Krieges vorübergehend als Geflüchtete lebt. Sie hat einen philosophischen und künstlerischen Abschluss. In den letzten zwei Jahren konzentrierte sie sich auf ihre künstlerische Praxis im Rahmen der laufenden Projekte »Museum of Apocalypse«, »The most western spot of Ukraine – the very center of Europe« und auf die Forschung über ethische Repräsentation und die Arbeit mit traumatischen Erfahrungen.

Ausstellung VERLÄNGERT: 29. August bis 25. Oktober 2024 · Öffnungszeiten: Di–Fr, 14–18 Uhr

»My biggest fear is what if this war will never end«, – one Ukrainian person said. How is it to be understood that one war comes to an end and a new one starts in the context of silent transgenerational traumas? Why is it always that a new war begins after it is claimed »never again«? Through the work with cultural, political and religious metanarratives and local stories, the artist is questioning the visual representation of war and violence as well as trying to show the structures behind coping with guilt and justification of violence. She builds recognizable links between past and present contesting colonial, patriarchal, and capitalist dimensions.

The exhibition is focused around the »uncomfortable presence« of a traumatized person. It appears as an interactive setting of and for reflection about war related experience, which is deeply characterized by stucking in between in a wide sense. Never ending loop of questions from strangers like »Where are you from?« and »Are you here with your family?« get interrupted by full-feeling documentary sounds of war experience, which makes us rethink what is actually accounted as war experience. Near non-linear poetics and abstract formal-related questions, we could see explicit particular issues like powerlessness in front of western bureaucracy, russian imperialism influence in the city space or survivor guilt.

Valeriia Zubatenko (*1995) is a Ukrainian multimedia political artist, curator, essayist, educator and feminist activist. She was born in the post-soviet industrial city Zaporizhzhya on the East of Ukraine. Currently she is based in Brussels, Belgium in status of temporary displaced person due to the war. She has a philosophical and artistic degree. Before the full-scale invasion she was working in human rights and culture. During the last two years she mostly focused on her political art practice within the ongoing projects »Museum of Apocalypse«, »The most western spot of Ukraine – the very center of Europe« and research about ethical representation and work with trauma related experience.

Exhibition EXTENDED: 29 August to 25 October 2024 – Opening hours: Tue-Fri, 2-6 pm