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Im Sommersemester 2023 machten sich Studierende der Universität Potsdam auf die Suche, um Spuren des ehemaligen Wohnhauses Müllerstraße 163 /Ecke Burgsdorfstraße zu finden. Es stellten sich viele Fragen: Wie sah der Ort einst aus, wann wurde das vormals dort befindliche Haus erbaut und wer wohnte darin? Im wahrsten Sinne des Wortes eingegraben haben sich die Studierenden der Geschichte, Politik, Soziologie, Kunst und Medien in die historischen Schichten der Bezirksgeschichte . Im ersten Schritt wurden Archive gesichtet um Adressbücher, Bauakten, Grundbücher und Melderegister zu prüfen . Stück für Stück wurde die Topografie freigelegt. Einst befand sich dort das Ausflugslokal „Zum Apfelweingarten“. Im Zuge der Industrialisierung musste Wohnraum geschaffen werden und so entstand Ende des 19. Jahrhunderts ein Wohnhaus. Anhand der Akten ließ sich präzise nachvollziehen, wie die Fassade des Hauses und die einzelnen Etagen konzipiert wurden . Im nächsten Schritt analysierten die Studierenden die Bewohnerschaft anhand der Berliner Adressbücher von 1931 bis 1943. Dabei stellte sich heraus, dass seit 1936 auch der jüdische Hauseigentümer Sali Wolff im Gebäude wohnte. 1941 wurde seine Wohnung als sogenannte »Judenwohnung« zwangsrekrutiert und mit ihm lebten dort weitere jüdische Menschen bis zu ihrer Deportation.
Eine von den Studierenden entwickelte Ausstellung präsentiert die Forschungsergebnisse und dokumentiert in einer Zeitreise die Geschichte des Grundstücks.
Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Landesgeschäftsstelle der Berliner SPD, dem August Bebel Institut, der Universität Potsdam und der Moses Mendelssohn Stiftung Berlin.
Anmeldung zur Vernissage am Do., 29.02.2024: https://spd.berlin/vernissage-muellerstrasse/
Öffnungszeiten: Di–Fr, 14–18 Uhr
Hinweis: Am 13., 14. und 15. März bleibt die Galerie leider geschlossen.