Ausstellung | Lesung | Diskussion
Als Schriftsteller wurde Carlo Levi mit seinem Werk »Christus kam nur bis Eboli« weltberühmt. Er war ein Linksdemokrat und Antifaschist. Er wurde unter Mussolini verhaftet und in die Region Basilikata verbannt. In der Nachkriegszeit hat er seinen politischen Kampf als parteiloser Senator der Kommunistischen Partei Italiens fortgesetzt. Carlo Levi hat auch gemalt. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl seiner 1930–1960 entstandenen Bilder. Mit ihnen gilt er als Vertreter des »Realismo«. In einer farbenspezifischen, ausdrucksvollen Form hält Levi die Landschaft Süditaliens und die herbe, soziale Realität dieser Region fest.
In Kooperation mit der Stiftung Carlo Levi Matera, der Region Basilikata, der Federazione Italiana Lavoratori Emigrati e Famiglie (Verein italienischer Arbeitsemigranten, FILEF) Lucania und der -Arbeitsgemeinschaft PD Carlo Levi Berlin
Ausstellung: Mo 28. Oktober bis Fr 15. November 2013 Öffnungszeiten Mo-Fr 14–18 Uhr
Fr 25. Oktober, 17.30–20.30 Uhr
Ausstellungseröffnung
Mit: Mimmo Calbi (Verlagsgenossenschaft Basilicata), Antonio Sanfranscesco (Präsident der FILEF Lucania)
Moderation: Gianfranco Ceccanei und Günter Freier (AG PD Carlo Levi Berlin) Live-Musik: »Sennomaj« (Klezzmer)
Anmeldung erbeten bis 21. Oktober [V50]
Sa 26. Oktober, 17.30–20.30 Uhr
Die Basilikata heute
Kulturschätze, Modernisierung, Auswanderung – die Region Basilikata stellt sich vor
Mit: Laura Garavini (Mitglied im italienischen Abgeordnetenhaus), Anna Picardi (Bund der Lucani in Deutschland), Antonio Colaiacovo (Literarischer Kreis Carlo Levi in Aliano), Rocco Romaniello (Internationales Büro in der Region Basilikata), Luigi Scaglione (Beirat der Lucani im Ausland) Tarantella Tanz mit: Francesco Campitelli
Ort: VHS Charlottenburg-Wilmersdorf, Pestalozzisstr. 40/41
So 27. Oktober, 16–18 Uhr
»Christus kam nur bis Eboli«
Film, Musik, Diskussion
Verfilmung von Carlo Levis gleichnamigem Roman über einen Turiner Arzt, der 1935/36 von der faschistischen Regierung in ein abgelegenes, süditalienisches Dorf verbannt wird.
Eine Veranstaltung des Kino Babylon im Rahmen der Reihe »Cinema Aperitivo«
Mit: Pietro Simonetti (Zentrum für Emigration »Nino Calice«) und Alessandro Vena am Klavier
Ort: Kino Babylon, Rosa-Luxemburg-Str. 30
Mo 28. Oktober, 17.30-18 Uhr:
Alessandro Vena am Klavier
Mo 28. Oktober, 18–20.30 Uhr
»Doppelte Nacht der Linden – Reise nach Deutschland«
»La doppia notte dei tigli – Viaggio in Germania« – Lesung
Das wenig bekannte Buch Carlo Levis schildert Impressionen und Reflexionen, die er im Dezember 1958 auf einer Reise durch den Westen Deutschlands anlässlich einer Vortragsreise entwickelt hat. Er stößt auf ein Deutschland, das seine unheilvolle Vergangenheit verdrängt und das sich einer oberflächlichen Normalisierung des Wiederaufbaus hingibt, und beobachtet eine seltsame Zerrissenheit und Leere (vuoto interno) im Herzen Europas.
Mit: Guido Priests (Stiftung Carlo Levi), Mimmo Calbi (Verlagsgenossenschaft Basilicata)
Moderation: Gianfranco Ceccanei und Günter Freier (AG PD Carlo Levi Berlin)
Anmeldung erbeten [V53]
Fr 15. November, 18–21 Uhr
Quo vadis Italia? Welche politische Zukunft hat Italien?
Diskussion und Finissage der Ausstellung »Carlo Levi in Berlin«
Italien war in den 1980er Jahren ein Land mit einer breiten kapitalismuskritischen Opposition. Viele deutsche Linke bezogen sich positiv auf Italien. Diese Zeiten sind vorbei. Die aktuelle politische Situation Italiens ist desaströs: Die Zahl der Arbeitslosen und Armen steigt, die Jugend hat zu wenig Perspektiven und wählt erneut die Migration. Das Mehrheitswahlsystem hat die Spaltung im Land vertieft. Die politische Moral ist nach 19 Jahren Berlusconismo am Boden. Jahrhundertprobleme wie Mafia, das regionale Ungleichgewicht, die fehlende Sozial-politik bestehen wie eh und je.
Referenten: Guido Ambrosino, Journalist und Autor u.a. il Manifesto, Stefano Vastano, Deutschlandkorrespondent L‘espresso (angefr.)
Moderation: Marcus Otto (Historiker)
Anmeldung erbeten [V54]