Ausstellung in der Galerie des August Bebel Instituts
In den wenigen Jahren zwischen den sogenannten »Goldenen Zwanzigern«, der Weltwirtschaftskrise und dem Machtantritt der Nazis 1933 amtierte ab 1926 der Sozialdemokrat Martin Wagner als Stadtbaurat von Berlin. Aus heutiger Sicht kann man feststellen, dass er viel bewirkt hat: Fünf Stadtsiedlungen, die als Weltkulturerbe gelten, das Strandbad Wannsee, das Messegelände, Teile des Alexanderplatzes und der Hermannplatz mit dem Karstadt-Gebäude, der Volkspark Rehberge sowie der Sportpark Neukölln.
Aber Wagner wollte mehr. In der Stadt Berlin zu bauen genügte ihm nicht. Ziel seines Wirkens war das »Neue Berlin«. Die Weltwirtschaftskrise, die Nazis, aber auch demokratische Kräfte verhinderten die weitere Verwirklichung seiner Pläne.
Wagner sah sich selbst als »Dirigent des Neuen Berlin«. Dieser Anspruch wird in der Ausstellung aufgenommen, um auf neun Thementafeln die Visionen des Stadtbaurats zu zeigen. Neun weitere Tafeln veranschaulichen ihre Umsetzung – oder auch ihr Scheitern. Die Ausstellung wurde ursprünglich vom Roten Rathaus in Auftrag gegeben. Das August Bebel Institut hat sie in Eigenregie produziert und präsentiert sie an dieser Stelle in der eigenen Galerie. Die Ausstellung kann auch an anderen Orten gezeigt werden und immer wieder Diskussionen zur Stadtentwicklung anregen.