Ausstellungen

Unerkannt durch Freundesland – 
Illegale Reisen durch das Sowjetreich
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Unerkannt durch Freundesland – 
Illegale Reisen durch das Sowjetreich

Ausstellung

Foto © Robert Conrad:Thomas Frick, Moskau 1986Um ihr Fernweh zu stillen, nutzten abenteuerlustige junge DDR-Leute ein Schlupfloch in der Visa-Bürokratie aus, indem sie die Möglichkeit eines Transitvisums durch die Sowjetunion in Anspruch nahmen. So reisten sie das Land des »Großen Bruders« ein, verließen jedoch schnellstmöglich die vorgeschriebene Route und fuhren wochenlang ohne legalen Aufenthaltsstatus durch den Kaukasus, Mittelasien und Sibirien, immer auf der Flucht vor KGB und Miliz – »unerkannt durch Freundesland«.
Jenseits von Propaganda und Stereotypen dokumentiert die Ausstellung in Fotoserien, Video-Interviews und Schmalfilmen Blicke und Erlebnisse der Reisenden.

Kuratorin: Cornelia Klauß
Ausstellungsdesign: Karl Karau; Grafik: Katharina Kosak; Medienproduktion: Sala Deinema

Die Ausstellung ist ein Projekt der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., gefördert vom Hauptstadtkulturfonds.

Ausstellung: Mo 20. April bis Fr 29. Mai 2015
Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do, Fr 14–18 Uhr, Di nach Vereinbarung

Fr 17. April, 19–21 Uhr
Ausstellungseröffnung

Mit: Cornelia Klauß (Kuratorin, Filmemacherin) und Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung und ehem. UdF-Reisender)

Anmeldung erbeten unter anmeldung[at]august-bebel-institut.de

 

Do 7. Mai, 19–21 Uhr
Russlandbilder vom Zarenreich bis heute

In Deutschland bestand und besteht nach wie vor ein widersprüchliches Bild Russlands: Nach dem Sieg über die napoleonischen Truppen wurde Zar Alexander der I. hierzulande noch als »Befreier Europas« gefeiert, Dichter wie Tolstoi und Dostojewski standen hoch im Kurs. Dagegen hatte während der beiden Weltkriege anti-russische und anti-sowjetische Propaganda Hochkonjunktur. Auch heute dominieren in den Medien Bilder Russlands als Bedrohung für Europa. In Bezug auf den Ukraine-Konflikt wird vor Russlands Machtinteressen gewarnt – während das strategische Interesse der EU an der Ukraine weitgehend unsichtbar bleibt. Worin genau manifestier(t)en sich diese Bilder? Worauf gründen sie sich? Wie erklären wir ihre Veränderung? Und wie können wir eine differenzierte Haltung entwickeln?

Mit: Dmitri Stratievski (Politologe, Historiker und stellv. Vorsitzender des Osteuropa-Zentrums Berlin e.V.), Peter Jahn (Historiker, ehem. Leiter des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst)
Moderation: Siegfried Heimann (Historiker und Politikwissenschaftler)

Anmeldung erbeten unter anmeldung[at]august-bebel-institut.de

 

Do 21. Mai, 19–21 Uhr
Ost-Berliner Blicke auf die UdSSR
Ein musikalisches Gespräch

Ekkehard Maaß war seit 1970 mehrmals in der UdSSR unterwegs – mal mit, mal ohne regulären Status. Auf seinen Reisen traf er unter anderem Schriftsteller*innen. Einige von ihnen, darunter Tschingis Aitmatow, Andrej Bitow und Bulat Okudshawa, empfing er auch in seiner Ost-Berliner Wohnung, seit Ende der 1970er Jahren ein Treffpunkt für junge Künstler*innen. Heute leitet Maaß die von ihm gegründete Deutsch-Kaukasische Gesellschaft sowie das Tschetschenische Kulturzentrum im Wedding – Tätigkeiten, die ihm erneut Reiseeinschränkungen bescherten: Seit 2001 verbietet ihm die Russische Föderation wegen seiner Menschenrechtsarbeit die Einreise. Maaß berichtet über seine Reiseerlebnisse, seine künstlerischen Beziehungen zu den Ländern der (ehemaligen) UdSSR und bringt dazu Lieder von Brecht bis Okudshawa mit.

Mit: Ekkehard Maaß (Literarischer Übersetzer, Publizist und Musiker)

Anmeldung erbeten unter anmeldung[at]august-bebel-institut.de

 

Do 28. Mai, 19–21 Uhr
Mein Russland, Dein Russland

»Russland« ist ein Dauerbrenner in den Talkshows von Jauch, Illner und Co., und das Bild Russlands hat sich in Deutschland, so behaupten Umfragen, deutlich verschlechtert: 25 Jahre nach Ende des Kalten Krieges gilt das Land vielen wieder als Gefahr. Wie sehen das junge Berliner*innen, die mit beiden Ländern verbunden sind? Gemeinsam kommen wir ins Gespräch über ihre Blicke auf Medien, Kunst und Politik zwischen Moskau und Berlin, über ihre Meinungen zu den aktuellen Entwicklungen in Russland und zur Art und Weise, wie darüber in Deutschland diskutiert wird.

Mit: Michael Groys (Politikwissenschaftler, Jüdischer Sozialdemokrat), Marianna Salzmann (Künstlerische Leiterin Studio Я, Maxim Gorki Theater und Autorin), Dmitry Shigaev (angehend. Journalist) u.a.

Moderation: Ingo Siebert (ABI)

Anmeldung erbeten unter anmeldung[at]august-bebel-institut.de