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WIRSTIMMEN
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WIRSTIMMEN

Ausstellung

Für widerständige Alternativen zum Entwicklungsmythos | Ausstellung 1.–28. November 2019

Ziel der Ausstellung ist es, die Verflechtung historisch gewachsener, postkolonialer Macht- und Herrschaftsverhältnisse aufzuzeigen, sowie Netzwerke und Akteure des Widerstandes vorzustellen. Der Schwerpunkt liegt darauf, Geschichten ausfindig zu machen, die überschrieben, verschwiegen, vergessen oder marginalisiert wurden (zum Beispiel antikolonialer Widerstand). Verdeutlicht wird dies vor allem anhand von Video- und Audiomaterial von insgesamt acht Interviews mit Aktivist*innen aus dem Globalen Süden und Norden. Ihre widerständigen, kreativen und empowernden Strategien sowie weitere Beispiele globaler, sozialer Bewegungen sollen die Besucherinnen dazu anregen, nachzudenken und selbst aktiv zu werden. Die Aussagen der Aktivist*innen wurden in 4 Schwerpunkte an jeweils vier Stationen unterteilt. Die erste Station MYTHOS ENTWICKLUNG vertieft die Ursachen und die ideologischen Grundlagen der Idee von globaler Entwicklung, die das Leben auf unserem Planeten bestimmt. Deren Auswirkungen in Form von Ausbeutung, Rassismus, Zerstörung, Dominanz sowie Raub von Land und Boden werden in der zweiten Station ENTWICKLUNG HERRSCHAFT illustriert. Seit Beginn der Vorherrschaft der »Entwickelten« haben sich Menschen ihr widersetzt. Thema der dritten Station: WIDERSTAND. Nicht nur der Widerstand gegen die Verhältnisse, auch der Traum von einem besseren Leben auf unserem Planeten ist ungebrochen. An der vierten Station erfahren wir, wie BEFREIUNG aussehen und konkret verwirklicht werden kann.

Ausstellung: 1. November bis 28. November 2019
Öffnungszeiten: Di–Do, 14–18 Uhr und auf Anfrage

Begleitveranstaltungen:

Fr 01. November, 19–21 Uhr | Vernissage
Zur Eröffnung der Ausstellung werden acht speziell für die Ausstellung interviewte Aktivist*innen ihre Perspektiven und Erfahrungen zum Thema Entwicklung und Dekolonisierung darstellen. Anhand konkreter Beispiele lernen wir sehr unterschiedliche widerständige Praktiken kennen. Die Performerin und Künstlerin Yili Rojas präsentiert ihre Installation »K«, in der sie sich mit den Auswirkungen von 500 Jahren Kolonialisierung auseinandersetzt.
Mit: Doğan Akhanlı, Tahir Della (Initiative Schwarze Deutsche), Lucia Muriel (glokal e.V.), Yili Rojas.

Do 07. November, 19–21 Uhr | Filmvorführung und Gespräch
»Namibia: Vergangenheit. Gegenwart. Zukunft«
Viele wissen nicht, dass der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts an den Hereros und Namas durch deutsche Kolonisten in Namibia begangen wurde. Die Filmemacherin Nadia Alazaar spricht mit Israel Kaunatjike über die historische Bedeutung der Forderungen nach Reparationsleistungen für den Völkermord deutscher Kolonisten in Namibia.
Mit: Nadia Alazaar (Filmemacherin) und Israel Kaunatjike (Aktivist, Bündnis Völkermord verjährt nicht), Doğan Akhanlı, Tahir Della (ISD)

Do 14. November, 19–21 Uhr | Diskussion
»Wem gehört die Welt heute? Über das Menschenrecht auf Mobilität«
In der Diskussion geht es um Migration und Flucht, Selbstorganisierung und Teilhabe, vorgestellt werden Initiativen und Projekte. Moderiert wird die Diskussion von Adam Baher von glokal e.V. sein Rollenspiel zu Flucht und Migration vor (in Kooperation mit solar e.V.).
Das lateinamerikanische Frauennetzwerk stellt ihre Initiative »Ni una menos« (Nicht eine weniger) vor und die Selbsthilfeinitiative International Women Space stellt ihr Buch: »Eure Heimat ist unser Albtraum« vor.

Do 28. November, 19–21 Uhr | Finissage
Der Schriftsteller Doğan Akhanlı (glokal e.V.) resümiert den Stellenwert der kritischen Auseinandersetzung mit dem Mythos Entwicklung und mit Schlussfolgerungen für das tägliche politische Handeln.
Murat Akan und Fernanda Oliveira de Souza kommentieren die Ausstellung aus der Publikumsperspektive. Anhand hegemonialer und widerständiger Zitate aus dem eLearning Tool: »Connecting the dots« werden dekoloniale Statements musikalisch vorgetragen. Mit: Doğan Akhanlı, Murat Akan von Topografie des Terrors, Fernanda Oliveira de Souza – Projektleiterin von „Dekolonial“ und Rosa Shakur (Musik).

Foto: Isaumir Nascimento