Programm

Protest, Widerstand und Arbeitskämpfe in Berlin und Brandenburg, 1848–1990
Datum
Uhrzeit 10:00 – 18:00 Uhr

Protest, Widerstand und Arbeitskämpfe in Berlin und Brandenburg, 1848–1990

Zeitgeschichte

640px-Munkácsy_Sztrájk_1895Sa 6. Dezember 2014, 10–18 Uhr ||

Eine Tagung für Forschende, Aktivist*innen 
und Interessierte ||

Seit Beginn der Industrialisierung prägen Kämpfe um Produktion, Reproduktion und Teilhabe den Alltag von Arbeiter*innen. In der Tagung kommen Historiker*innen, Politiker*innen und Aktivist*innen zusammen.

Wir lernen Aktionsformen, politische Motivationen und Utopien kennen – von den Protesten gegen Hunger der 1910er Jahre, über das Engagement für bezahlbaren Wohnraum Anfang der 1930er, bis hin zu den Streiks deutscher und migrantischer Arbeiter*innen ab den 1970ern. Und wir reflektieren das Erbe dieser Kämpfe.

Leitung: Manuela Bauche (Historikerin, ABI) und Reinhard Wenzel (Politologe)
Beitrag 20 € inkl. Verpflegung

Anmeldung erbeten bis 28. November unter anmeldung[at]august-bebel-institut.de

Programm:

9.30–10.00 Uhr | Ankunft

10.00 Uhr | Begrüßung und thematischer Einstieg

Begrüßung: Ingo Siebert (Geschäftsführer ABI, Soziologe), Manuela Bauche (Bildungsreferentin ABI, Historikerin), Reinhard Wenzel (Politologe)

10.30–12.00 Uhr | Protest im Untergrund und öffentlichen Raum

Die Antikriegsagitation der Spartakusgruppe, 1916–1918 – Ottokar Luban (Historiker, Sekretär der Internationalen Rosa-Luxemburg-Gesellschaft)

Die Demonstration vor dem Reichstag am 13. Januar 1920 – Axel Weipert (Historiker, Redakteur des Jahrbuchs für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung)

Kommentar: Ina Czyborra (Archäologin/Historikerin, Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus, Frauenausschuss), Siegfried Heimann (Politologe, Vorsitzender der Historischen Kommission der Berliner SPD)

Moderation: Reinhard Wenzel (Politologe)

12.00–13.00 Uhr | Mittagspause

13.00–15.00 | Arbeitskämpfe und der Betrieb als Ort des Protest

Von »sanften Engeln mit weißen Häubchen« zu Aktivistinnen of Color. Kämpfe koreanischer Krankenschwestern um Arbeit und Aufenthalt in den 1970er Jahren – Sina Schindler (Kulturwissenschaftlerin, Bildungsreferentin, Vorstandsmitglied bei ROOTS & ROUTES Cologne e.V.)

West-Berlin: Eine andere Gastarbeiter_innen Geschichte? Flucht aus der Fabrik und (Post-)Fordismus in der »Frontstadt«, 1970–90 – Duygu Gürsel (Soziologin, aktiv bei Allmende e.V.)

Demokratische Revolution und betrieblicher Aufbruch in der DDR – Bernd Gehrke (Politökonom, ehem. Vertreter der Vereinigten Linken am Zentralen Runden Tisch 1989/90)

Kommentar: Çağrı Kahveci (Politologe, Alice Salomon Hochschule), Doro Zinke (Politologin, Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg)

Moderation: Ingo Siebert (Soziologe, ABI)

15.00–15.30 Uhr | Kaffeepause

15.30–17.30 Uhr | Kämpfe um Reproduktion und Frieden

Die »Moabiter Unruhen« von 1910. Ein Arbeitskampf zwischen Lohnstreik und Ausnahmezustand – Holger Czitrich-Stahl (Historiker und Lehrer)

Heimatfront. Der Kampf um das tägliche Brot im Ersten Weltkrieg – Henning Holsten (Historiker und Ausstellungsmacher)

»Erst das Essen, dann die Miete!« Wohnraumbezogene Formen von Protest und Selbsthilfe in Berliner Arbeitervierteln während der Großen Depression 1931–1933 – Simon Lengemann (Historiker und Amerikanist)

Kommentar: Julia Lazarus (Bildende Künstlerin u. Filmemacherin), N.N. (Stadtaktivist/in / Stadtsoziologe/in)

Moderation: Manuela Bauche (Historikerin, ABI)

17.30–18 Uhr | Abschlussdiskussion

Mit Kommentaren von: Ina Czyborra, Çağrı Kahveci, Julia Lazarus, N.N. (Stadtaktivist/in / Stadtsoziologe/in)

Im Anschluss laden wir herzlich ein zu:

19–21.00 Uhr | Vorwärts und nicht vergessen…

Ausstellungsfinissage mit Liedern aus der Arbeiterbewegung

Finissage der Ausstellung »Vom K.G.B. zum V.B.K. – eine Spurensuche in Lichtenberg und Wedding«

Konsumgenossenschaften in Berlin bedeuten zunächst wirtschaftliche Macht, dann politische Zerschlagung. In ihren großformatigen Fotografien zeigt die Künstlerin Julia Lazarus Spuren des vergangenen genossenschaftlichen Lebens in den Bezirken Wedding und Lichtenberg, die von der Gegenwart überlagert werden.

Gitarre & Gesang: Michael Karnetzki (Historiker und Stadtrat)