Griechisch-armenische Zwangsarbeiter*innen im Zweiten Weltkrieg
Das Buch »Wir waren Menschen zweiter Klasse« zeichnet die traumatische und wenig bekannte Geschichte einer Gruppe von ca. 1000 Griech*innen und Armenier*innen nach, die im Jahr 1944 bei Razzien der deutschen Besatzungsmacht in Athen festgenommen und als Zwangsarbeiter*innen ins »Dritte Reich« verschleppt wurden. Der Vortrag verfolgt die Spuren der Gruppe durch die verschiedenen Gebiete Nazideutschlands anhand unbekannter Quellen, darunter unveröffentlichte Tagebücher, zurück. Es wird versucht, die Route der Gruppe sowie auch individuelle und kollektive Lebenswege nachzuzeichnen, wobei das geteilte Schicksal jener griechischer und armenischer NS-Opfer nicht nur als selbstständiges Kapitel der Okkupationsgeschichte Griechenlands betrachtet, sondern auch aus der Perspektive einer langjährigen durch Migration und Vertreibung geprägten Zusammenlebens von Griech*innen und Armenier*innen im 20. Jahrhundert angesehen werden soll.