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Von der K.G.B. zum V.B.K. – Eine Spurensuche in Lichtenberg und Wedding
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Von der K.G.B. zum V.B.K. – Eine Spurensuche in Lichtenberg und Wedding

Ausstellung Stadtpolitik Zeitgeschichte

Konsumgenossenschaften_Quelle-Julia-Lazarus-290x290Konsumgenossenschaften in Berlin bedeuten zunächst wirtschaftliche Macht, dann politische Zerschlagung: 1863 werden in Berlin die ersten Konsumgenossenschaften gegründet, 1902 schließen sie sich zur »Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend e.G.« (K.G.B) zusammen.

Von der neugebauten der K.G.B. in Lichtenberg mit eigener Großbäckerei, Wurstfabrik, Lagerhäusern für Textilien, Glas und Keramiken im ausgedehnten Hofbereich werden über 200.000 Mitglieder der Genossenschaft in ganz Berlin versorgt – über allein im Wedding gibt es zwei genossenschaftseigene Kaufhäuser und über ein Dutzend Warenausgabestellen. Unter den nationalsozialistischen Machthabern sind die Konsumgenossenschaften aufgrund ihrer sozialistischen und kommunistischen Weltanschauung massiven Verfolgungen ausgesetzt. Die K.G.B. wird 1935 aufgelöst, das verbliebene Vermögen wird in NS-Organisationen überführt.

Genossenschaftliches Konsumieren bedeutete auch Grenzüberschreitung: Nach dem Zweiten Weltkrieg werden in verschiedenen Berliner Bezirken die Konsumgenossenschaften neugegründet. Den Genossenschaften im französischen Sektor (Wedding und Reinickendorf) wird es gestattet, sich dem »Verband Berliner Konsumgenossenschaften« (VBK) anschließen, der seinen Sitz im Ost-Berliner Bezirk Lichtenberg hat. So kommt es, dass die Weddinger Genoss*innen noch bis 1952 regelmäßig Lebensmittellieferungen aus dem sowjetischen Sektor beziehen.

In ihren großformatigen Fotografien zeigt die Künstlerin Julia Lazarus Spuren des vergangenen genossenschaftlichen Lebens in den Bezirken Wedding und Lichtenberg, die von der Gegenwart überlagert werden.
Julia Lazarus ist Bildende Künstlerin und Filmemacherin. Filme im Vertrieb bei sixpackfilm Vienna und e-flux Berlin/New Yorck.

Unterstützt durch eine Residenz in den Lichtenberg Studios, in Kooperation mit dem Kunst- und Kulturamt Lichtenberg von Berlin und Intervention Berlin e.V. i.G.

Ausstellung: Mo 10. November bis Sa 6. Dezember 2014
Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do, Fr 14–18 Uhr, Di nach Vereinbarung

August Bebel Institut
Müllerstr. 163
13353 Berlin
030-4692 121/122
S/U Wedding (Ringbahn, U6, Bus 120)